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Nur wer selbst brennt, kann andere entzünden

Nur wer selbst brennt, kann andere entzünden

3. Mai 2022

Marco Mütze sitzt auf seiner Couch und schaut auf seinen Laptop. Gerade eben hat er noch E-Mails geschrieben, jetzt erzählt er von einer Sache, die ihn sehr beschäftigt. Seit 1992 ist er Trainer beim SV Luftfahrt Ringen Berlin. 2019 wurde eine Trainerstelle beim Berliner Ringerverband geschaffen, die mit ihm besetzt wurde. 1500 € im Monat bekommt er zwei Jahre lang für die Arbeit, die er jetzt macht und auch schon die Jahre vorher gemacht hat. 2022 soll die Trainerstelle allerdings umgestaltet werden. Damit kommt er dafür voraussichtlich nicht mehr in Frage. Das macht ihn traurig. Er hat die Stelle als Anerkennung für seine Arbeit gesehen. Anerkennung ist ihm wichtiger als das Geld, was er durch die Anstellung bekommen hat. Ab Januar macht er die gleiche Arbeit, nun wieder ehrenamtlich.

Ich komme um 8 Uhr in der Wohnung in Berlin-Pankow an. Hier wohnt Marco Mütze zusammen mit seiner Freundin und deren Tochter. Außerdem wohnen hier noch 2 Katzen, von denen man eine ab und zu mal durch den großen Flur huschen sieht. Die andere ist so scheu, dass sie sich wegen mir unter einer Decke versteckt.
Marco Mütze arbeitet schon. Er schreibt E-Mails, WhatsApp-Nachrichten und bearbeitet Aufnahmeanträge sowie den Wettkampfplan für 2022. Dieser wird dann auch noch ausgedruckt. Zwischendurch gibt es ein berufliches Telefonat, der Rest dreht sich um den Sport, mit dem Marco Mütze seit seiner Kindheit verbunden ist. Gegen 10 Uhr verlassen wir die Wohnung und fahren einige Lidl-Märkte an. Der Plan ist es vor der 11 Uhr Trainingseinheit einkaufen zu gehen und dabei den roten Tesla an einer der Steckdosen zu laden, wo man nichts bezahlen muss. Daraus wird aber nichts, denn keine der Steckdosen funktioniert und so wird eine in der Nähe der Schule, in der das Training stattfindet, angefahren.Kurz vor 11 Uhr betreten wir den Kellerraum, in dem ein Kadersportler und eine Kadersportlerinschon zugange sind. Beide sind 18 Jahre alt und absolvieren ihr Krafttraining selbstständig.Marco Mütze gibt nur ab und zu Kommentare zu der Technik der Kraftübungen ab, ansonsten beobachtet er und hilft beim Ab- und Umbauen der Geräte. Von den Kommentaren und gelegentlichen Absprachen abgesehen ist es recht ruhig. Ab und zu signalisiert eine Uhr an der Wand, dass eine Runde vorbei ist, und man hört die Atemgeräusche und Hip-Hop Musik aus einer Ecke. Es riecht nach Schweiß und ein bisschen Rost. Der Raum ist vollgestellt mit Sportgeräten und ausgelegt mit schwarzen Matten. Als ich frage, was das fürMatten sind, sagt Marco Mütze: „Schweißabweisendes-Gummi-Kunststoff-Zeugs“. Die Uhr an der Wand zeigt an, dass 97 Minuten vergangen sind, als sie ausgeschaltet wird. Kurz danach verlassen alle den Keller mit der niedrigen Decke. 

Das nächste Ziel ist für Marco Mütze nun nochmal ein Lidl, auch wenn der Tesla hier nicht geladen werden kann. Danach fahren wir wieder zu seiner Wohnung und holen uns an dem Döner-Laden um die Ecke etwas zum Mittagessen. Jetzt ist Zeit um Marco Mütze ein paar Fragen zu stellen. Zum Beispiel, ob er schonmal daran gedacht hat, seine Trainertätigkeit aufzugeben. Darüber muss er nicht nachdenken. „Nein, das ist mein Leben. Nach ein paar Wochen würde ich durchdrehen.“, sagt er. Er liebt das, was er tut und ist stolz darauf „was sie zusammen auf die Beine stellen.“ Was sie zusammen auf die Beine stellen ist einiges. Eine Sportlerin, die er schon so lange betreut, wie sie den Sport macht, ist bereits Vize-Europameisterin und drittplatzierte bei den Europäischen Olympischen Jugendspielen geworden. Marco Mütze freut sich über diese sportlichen Erfolge, sagt aber auch, dass sie nicht das Wichtigste sind. Den Sportler/innen beim Wachsen zuzusehen und seine Zeit in die Entwicklung von anderen zu stecken ist für den Trainer das Schönste an dem Ehrenamt. Auch das Vertrauen seiner Schützlinge ist ihm sehr wichtig. 
Wenn er Geschichten von Sportlern und Sportlerinnen erzählt, glaubt man ihm das auch. Er beschreibt eine neue Sportlerin mit Potential, einen sehr fleißigen Sportler und die sportlichen Erfolge mit gleicher Begeisterung. Er erzählt auch Anekdoten von Autofahrten mit jungen Sportlerinnen und von einer ehemaligen Sportlerin, die jetzt in seinem früheren Büro wohnt und ihn bei den Trainingseinheiten der Jüngeren unterstützt. Seine Begeisterung ist ansteckend. Marco Mütze sagt: „Nur wer selbst brennt, kann andere entzünden.“Wie viele er „entzündet“hat kann man sich beim Training der Jüngeren um 17.15 Uhr vorstellen. 22 Kinder im Alter von sechs bis elf Jahren kann ich hier über die zwei Ringermatten toben sehen. Es ist laut und chaotisch. In das Gewusel kehrt eigentlich nur Ruhe ein, wenn Marco Mütze spricht. Er spricht ruhig mit weinenden Kindern und nachdrücklich mit einem Jungen, der im letzten Training rausgeflogen ist. Die Kampftechniken erklärt er geduldig und korrigiert, wo er kann. Bei so vielen Kindern entsteht der Eindruck, dass immer ein paar Augen und Ohren fehlen. Gegen Ende des Trainings wird es in der Halle mit den grünen Wänden noch voller, denn jetzt kommen die Eltern, um ihre Kinder abzuholen und die älteren Sportlerinnen, um selbst zu trainieren. Als die jüngeren Kinder und die Eltern gegangen sind wird es langsam wieder ruhiger und Marco Mütze kann sich ab 18.40 Uhr wieder ganz auf die Trainingseinheit konzentrieren. Mit den elfSportlerinnen kann er detaillierter an den Techniken arbeiten und an den Bewegungen feilen. 

Gegen 20.15 Uhr ist das Training zu Ende. Marco Mütze fährt nach Hause, wo er selten vor 21 Uhr ankommt. Er schätzt, dass er das dreifache der Zeit, die er in seinen Beruf als Finanzmakler steckt, in die ehrenamtliche Arbeit investiert. „Ich habe viel Glück.“, sagt er. Beruflich arbeiten kann er von überall. Für seine Trainertätigkeit ist noch kein Ende in Sicht. „Die Eltern meiner letzten Trainingsgruppe sind noch nicht geboren.“ Eine Einschränkung macht er allerdings. Solange, wie es auch privat funktioniert, will er Trainer bleiben.

Frances Löhnhardt​​

Matrikelnummer: 63217

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