Im Sportunterricht war auf einmal ein komischer Mann, der nach Sportlern schaute. Er sprach mich an, ob ich nicht Interesse hätte, zum Training zu kommen und mir das Ringen einmal anzuschauen. Das war 1997, und der komische Mann war Herr Hanke. Mit einem Zettel in der Hand ging ich zu meinen Eltern und erzählte ihnen aufgeregt von dem Mann.
Ab diesem Tag ging es dann zweimal pro Woche zum Training in die Borkheider Straße. Einige Klassenkameraden waren auch mit von der Partie. Das Training machte riesigen Spaß und sorgte für einen super Ausgleich zur Schule. Nach einigen Jahren wurde Herr Lienig mein Trainer und es ging dann auch zum ersten Wettkampf. Mit schlotternden Knien stand ich da vor meinem ersten Kampf und habe diesen dann auch direkt verloren. Das war aber kein Weltuntergang, weil unsere Trainer es wirklich verstanden, uns nach Niederlagen wieder aufzubauen! Es dauerte auch nicht lange und es kamen erste Erfolge, wie z.B. meine erste Medaille.
Voller Motivation wurden wir dann später im Baumschulenweg trainiert. Das Spannendste war die Vergabe der „Trainingspunkte“ immer nach dem Training. Nur wer genug Punkte bekam, durfte in der Umkleide einen Schrank beziehen. Macht ihr das heute auch noch? Wer einen Schrank hatte war ‘ne coole Socke. Felix Menzel hatte einen Schrank. Er trainierte dort mit seinem Bruder. Zu den Beiden habe ich aufgeblickt und wollte auch so gute Leistungen bringen. Der Weg dorthin war immer lang, aber man hat sich jedes Mal aufs Training gefreut. Herr Mütze kam als Trainer zu meiner Trainingsgruppe dazu und es kamen weitere tolle Momente. Es war eine wirklich coole Zeit bei euch im Verein!!!
Wenn ich an die Trainingslager in Tschechien denke, muss ich immer wieder schmunzeln. Ihr hattet es echt nicht leicht mit uns „Idioten“. Als Strafe fürs „Mistbauen“ gab es vor dem Frühstück Strafrunden laufen auf einer Wiese voller Kuhkacke – und nachts wachmachen und Liegestütze bis die Arme nicht mehr konnten! Geoffrey Hermann hatte im Trainingslager ein Fahrrad kaputt gemacht und alle hielten zusammen, da keiner wusste, wie es passiert war.
Wir waren eine tolle Truppe und die Trainer bzw. der gesamte Verein hat super funktioniert. Ich denke gerne an die Zeit zurück und freue mich riesig, dass der Verein noch so erfolgreich im Sport vertreten ist. Meine Tochter fragte mich Heute, ob ich damals mal Sport gemacht habe und mir sind sofort wieder tausend Momente bei euch eingefallen.
Danke für die tolle Zeit!
Philipp Passow