Insgesamt sieben Wildkatzen nutzten den Hessenpokal im fränkischen Haibach bei Aschaffenburg für eine erste Standortbestimmung.
Franziska Horneburg startete nach acht Monaten Pause erstmals wieder bei einem Wettkampf. Da in ihrem Limit bis 48kg keine Gegnerin eingetragen war, rutschte sie in die Klasse bis 53kg auf und traf dort auf die mehrfache Deutsche Meisterin Laura Schmidt sowie auf drei weitere Ringerinnen, die wie Franzi alle Quereinsteigerinnen waren. Erwartungsgemäß spielerisch rang Laura Schmidt ihre vier Kämpfe gegen die zum Teil deutlich älteren „Neu-Ringerinnen“ und achtete dabei sehr darauf, niemanden weh zu tun. Großer Sportsgeist, liebe Laura! Die übrigen Kämpferinnen im Limit bis 53kg schenkten sich jedoch nichts. Franzi konnte zwei Gegnerinnen auf Schultern besiegen und musste sich nur Sarah Krämer aus Reilingen und eben Laura Schmidt geschlagen geben. Starkes Turnier und Platz 3 für Franzi.
Erstmals bei den Frauen kämpfte Linda Waldeck in einem neuen Gewicht bis 69kg. Ihre einzige Gegnerin war Anni Illi vom SV Fellbach. Linda ist physisch und konditionell stärker und schaffte es gegen Ende der ersten Runde, ihre Gegnerin an den Rand einer Niederlage zu bringen. Pausenstand 6:6. Nach der Pause war die technisch stärkere Illi besser eingestellt und erwischte Linda aus dem Stand zum Schultersieg. In einem Freundschaftskampf gegen Verena Ahleweit aus Bönen konnte Linda erste technische Akzente setzen, sich jedoch nicht final behaupten.
Almaith Lyons, die mit 32kg immer noch deutlich zu leicht für die unterste Gewichtsklasse der weiblichen Jugend ist, konnte dieses Mal noch keinen Kampf zu gewinnen. Jedoch ist deutlich zu erkennen, dass Almaith seit Mai mehr trainiert und Stück für Stück leistungsfähiger wird.
Lena Bellmann war an diesem Wochenende die Jüngste im Team. Erstmals startete sie in der weiblichen Jugend im Limit bis 40kg. Physisch ist Lena für diese Gewichtsklasse nicht stark genug. Mehr Krafttraining muss her! Gegen Leoni Matthies folgte bei 9:1 eine Schulterniederlage. In einem Freundschaftskampf gegen die deutlich schwerere, aber ein Jahr jüngere Lilli Tietze war der Kampf lange offen, lief aber Wertung für Wertung eher gegen uns. Hier bewies Lena, dass sie auch wenn es knapp wird die Übersicht behält und weiter kämpft. Das wurde dann mit einem Schultersieg belohnt.
Im Limit bis 49kg hatte Servin Jahnz (SV Preussen Berlin) einen wirklich langen Tag. Fünf Kämpfe im nordischen Turnier. Zuerst unterlag sie auf Schultern gegen die EM-Fünfte Emely Selinger. Im zweiten Kampf führte sie durch eigene Angriffe gegen die Lokalmatadorin Jasmin Gilberg (Haibach) 6:0 und verlor nach der Pause leider noch unglücklich auf Schultern. Auch gegen die ältere Anna Zeutschel (Apolda) konnte Servin durch einen eigenen Angriff 4:0 in Führung gehen, verlor dann jedoch beim Stand von 4:4 auf Schultern. Danach hatte Servin keine Reserven mehr. Die folgenden beiden Kämpfe gingen verloren. Viel gelernt und trotz Niederlagen Spaß gehabt. So wollen wir unsere Servin erleben!
Olivia Andrich kämpfte mit etwas mehr als 53kg erstmals im Limit bis 56kg. Im ersten Kampf verfolgte sie die Linie und ging schnell 2:0 in Führung. Im nächsten Angriff riskierte sie etwas zu viel und geriet in die Unterlage. Die drei Jahre ältere Kathleen Kinzel baute quälend lange Sekunden immer mehr Druck mittels ihrer Bodentechnik auf, bis sie es endlich schaffte, Olivias Stützbein zu überwinden. Die Schulterniederlage war nicht mehr zu vermeiden. Eine ordentliche Zerrung war die Folge. Aber Olivia wäre nicht sie selbst, wenn sie nicht trotz Schmerzen weiter ringen würde. So folgten ein 10:7 Punktsieg gegen die spätere Bronze-Gewinnerin Mia Oswald und im Finale um Platz 5 ein Schultersieg bei 8:2 Führung gegen die ebenfalls deutlich ältere Jenny Hirsch.
Im Gewicht bis 60kg war Clara Wurth die Jüngste der fünf Starterinnen. Gleich im ersten Kampf konnte sie gegen Laura Vornberger in Führung gehen und musste sich erst am Ende der 2. Runde nach Punkten geschlagen geben. Der zweite Kampf ging durch eine Unachtsamkeit leider viel zu schnell verloren, was Clara im dritten Kampf durch einen Blitz-Schultersieg wieder „ausgleichen“ konnte. Auch im letzten Kampf konnte Clara 4:0 in Führung gehen, verlor dann aber das Duell nach einer Unachtsamkeit vorzeitig.
Ein großes Dankeschön an die Verantwortlichen des RV Haibach dafür, dass Ihr bis nach 22.00 Uhr auf uns gewartet habt und dafür, dass wir von Freitag auf Samstag in Eurer Halle übernachten durften.
Ein besonders herzliches Dankeschön gilt dem KSV Bavaria Waldaschaff und dem Musikantenverein Waldaschaff für den herzlichen Empfang und für die tolle Gastfreundschaft. Das war ein Erlebnis der besonderen Art. Einfach großartig!
Bericht: TMM
Foto: Martina Gebel