Mit dem Heimkampf am Tag der Deutschen Einheit gegen den RC Germania Potsdam geht das erste Saisondrittel zu Ende. Wir nehmen dies zum Anlass, um unseren Trainer Swen Lieberamm zu seinem Blick auf den Saisonauftakt zu befragen.
Swen, zurückblickend auf die absolvierten Kämpfe, wie schätzt Du den Start in die Saison ein?
Mit den errungenen vier Zählern liegen wir im Soll. Der Heimsieg gegen Lugau hatte für die Zuschauer eine mitreißende Dramaturgie mit einem tollen Ende für unser Team. Der sich anschließende Erfolg gegen Gelenau war dann allerdings doch sehr glücklich.
Wie meinst du das?
Der RSK Gelenau hatte ganz große Besetzungsprobleme gegen uns, so dass selbst der Trainer auf die Matte musste. In voller Besetzung hätten wir dort kaum eine Chance gehabt. Aber schlussendlich können die zwei Zähler in der Endabrechnung ganz wichtig für uns sein.
Apropos Besetzungsprobleme. In drei Kämpfen konntest auch Du keine komplette Mannschaft auf die Matte bringen.
Ja, das ist richtig. Gegen Frankfurt hatten wir eine ganze Reihe krankheitsbedingter Ausfälle, ansonsten haben wir einfach Gewichtsklassen, zu denen wir schlichtweg improvisieren müssen. Es ist uns leider nicht immer gelungen, alle Klassen zu besetzen.
Was ist aus Deiner Sicht dem Team im bisherigen Saisonverlauf gut gelungen?
Die Jungs konnten unsere „Problemzonen“ in 71kg Greco und 80kg Freistil gut kompensieren. Nach dem Weggang von Mansur Hatuev haben wir uns entschieden, die Position aus dem eigenen Kaderkreis heraus zu kompensieren und nicht nachzubesetzen. Nach der Verletzung aus dem letzten Jahr war im Laufe der Vorbereitung klar, dass Willi Wendel nicht rechtzeitig fit für die Saison werden wird, so dass wir auch in 80kg FR Woche für Woche basteln müssen. Die Jungs ziehen da aber wunderbar mit.
Zu Beginn der Saison kam Lukasz Konera als einziger „echter“ Neuzugang nach Berlin. In den letzten beiden Kämpfen wurde er aber vermisst – warum?
Lukasz stand uns aus beruflichen Gründen zwei Wochen nicht zur Verfügung, dass wussten wir bereits im Vorfeld. Sein Fehlen tat uns dann aber in Leipzig besonders weh – mit ihm wäre es durchaus noch enger geworden. Routinier Adam Sobieraj sprang in die Bresche, um den freigewordenen Ausländerplatz zu besetzen. Aber er ist halt kein Schwergewichtler und hat es deshalb immens schwerer, deutliche Siege einzufahren.
Für den Rest der Hinrunde ist Lukasz wieder mit an Bord und wird zusammen mit dem eh gesetzten Ferenc Kescemeti sicherlich wichtige Mannschaftspunkte für unsere Greco-Achse einfahren.
Am Donnerstag steht das Nachbarschaftsderby gegen Potsdam auf dem Kampfplan. Was erwartest Du?
Derbys sind in erster Linie für die Anhänger und Fans wichtig und ziehen mehr Zuschauer an als sonst. Darum erwarte ich schon, dass es etwas lauter in der Halle wird als sonst.
…und sportlich?
Für beide Vereine ist der Kampf richtungsweisend. Potsdam hatte besonders in den Kämpfen in Leipzig und gegen Pausa sprichwörtlich Pech. Die wollen endlich die ersten Zähler in der Tabelle.
Für unser Team ist es realistisch gesehen nahezu die letzte Chance in der Hinrunde zu Punkten und uns damit vom Tabellenende Luft zu verschaffen. Die folgenden Auswärtskämpfe in Pausa und Luckenwalde werden hammerhart, bevor zum Abschluss der Hinrunde Markneukirchen in Berlin gastiert.
Danke, Swen, für Deine kurze Einschätzung!
Am Donnerstag, den 03.10.2019, um 15:00 Uhr ringt unser Regionalligateam in Bohnsdorf gegen den RC Germania Potsdam.