Mit dem dritten Platz in der Hinrunde und den hohen Niederlagen gegen Hamburg und Luckenwalde standen wir schon ein bisschen mit dem Rücken zur Wand.
Das beschreibt die Situation zur Rückrunde der Jugendliga Nord in Hamburg ganz gut. Uns war klar, dass wir nur mit Platz 1 und hohen Siegen die Finalrunde erreichen können. Bis Freitag, den 12.10.2018 11:00 Uhr wurde an der Mannschaftsaufstellung gefeilt, um dieses Ziel auch zu erreichen. Gegen 11:00 Uhr erhielten wir die Mitteilung, dass Luckenwalde sein Team aufgrund von krankheitsbedingten Ausfällen von der Rückrunde abmelden musste. Durch diese Information änderte sich die Ausgangsposition zur Rückrunde enorm und die Lage für unser Team entspannte sich.
Ein Team aus dem Ligabetrieb zu nehmen, ist für keinen Trainer eine einfache Entscheidung. Mit allen Hintergrundinformationen unterstütze ich die Luckenwalder Entscheidung und des dortigen Trainers. Ich hätte genauso gehandelt.
Durch die Entscheidung von Luckenwalde war unser Ziel klar vorgegeben: Wir mussten das Rückrundenturnier vor Lübtheen abschließen, um das Finalturnier in FfO zu erreichen. Unsere Mannschaft stand im Gegensatz zur Hinrunde fast in Bestbesetzung. Dementsprechend konnten wir entspannt nach Hamburg reisen. Sicherlich haben wir noch zwei bis drei weitere Trümpfe in der Hand, die wir hier aber nicht verraten möchten.
Im ersten Kampf standen sich Hamburg und Lübtheen gegenüber. Hamburg konnte den Kampf mit 35:0 Punkten gewinnen, und das nicht mal in Bestbesetzung. Unsere vielen mitgereisten Fans waren von dieser Vorstellung der Hamburger Kämpfer schon sehr beeindruckt und nicht wirklich siegesgewiss für unseren Kampf gegen Hamburg.
Im zweiten Kampf mussten wir nun gegen Hamburg. Nach Rücksprache im Trainerteam war klar, dass uns eine andere Aufstellung erwarten wird. Wir entschieden uns ebenso stark zu stellen und den Kampf aufzunehmen. Intern gaben wir mannschaftlich das Ziel aus: „Wir möchten gegen Hamburg zeigen, dass wir es noch können“. Kompliment an alle unsere Sportler, die in jeder Begegnung um jeden Punkt verbissen kämpften und fast alle Schlüsselkämpfe für sich entschieden. Mit 25:12 konnten wir diesen wichtigen Mannschaftskampf relativ deutlich gewinnen und damit bereits das Finalturnier erreichen.
Zum Abschluss gab es dann noch den erwarteten Sieg gegen Lübtheen. Dadurch konnten wir die Rückrunde mit Platz 1 gewinnen und mit dem insgesamt zweiten Platz in der Gruppe A der Jugendliga Nord das Ticket zum Finale in FfO lösen.
Respekt und Danke an alle Kämpfer unserer Mannschaft. Man konnte förmlich spüren, dass jeder Sportler fokussiert war und gewinnen wollte. Einen Sportler möchte ich hier besonders erwähnen. Nicht, weil er der beste Sportler im Team war, da gibt es wahrlich noch ganz viele andere Sportler. Ich rede von Bastian Conrad, der in seinem Kampf gegen Hamburg über sich hinauswuchs und das erste Mal auf einer Wettkampfmatte zeigte, welches ringerische und kämpferische Potenzial in ihm steckt. Wir als Trainer wissen das schon länger, aber bisher fehlte der eigene Glaube an seine Stärke. Wir hoffen, dass diese Leistung ihm den Mut und die Kraft gibt, darauf aufzubauen und diese öfters zu zeigen.
Bedanken möchten wir uns bei unseren Eltern, die uns jederzeit unterstützen und Teil dieser Mannschaft sind und somit einen großen Anteil am Teamerfolg haben.
Text: ÜLL
Fotos: A. Herzog